
Ein Strauß voller Geschichte
Der Brautstrauß gehört zur Hochzeit wie das Brautkleid und die Trauringe. Und was wäre eine Hochzeit ohne das traditionelle Brautstraußwerfen? Der Strauß gilt als besonderes Accessoire für die Braut und soll ihre Schönheit betonen. Dabei hatte der Strauß in früheren Zeiten durchaus praktischere Zwecke zu erfüllen.
Die Herkunft des Brautstraußes
Die Geschichte des Brautstraußes reicht weit zurück. Entstanden sein dürfte die Tradition, einen Blumenstrauß bei der Trauung mit sich zu führen, wohl schon zwischen dem 15. und 17. Jahrhundert. Erst seit der Renaissance ist es üblich, dass die Braut mit einem Brautstrauß vor den Traualtar tritt. Der wunderbare Duft der Blumen sollte die Braut davor bewahren, in der Kirche ohnmächtig zu werden. Die Luft in den Kirchen war – nicht zuletzt wegen des übermäßig eingesetzten Weihrauchs – oft schlecht. Die Kräuter und ätherischen Düfte der Blumen sollten auf die Braut belebend wirken.

Brautstrauß heute
Heute hat der Strauß nur noch eine schmückende Funktion. Traditionsgemäß wird der Brautstrauß vom Bräutigam ausgewählt, der seine Zukünftige am Tag der Hochzeit mit dem Strauß überrascht. Anstatt auf besondere Düfte zu achten, wird der Strauß so gewählt, dass er farblich und stilistisch zum Kleid passt. Daher sollte der Bräutigam sich bei der Auswahl von der Trauzeugin oder der Mutter der Braut unterstützen lassen, die das Kleid bereits kennen.
Generell unterscheidet man drei verschiedene Brautstraußformen:
Der Biedermeierstrauß
Der Biedermeierstrauß ist die klassischste Form des Brautstraußes. Dank seiner runden Form ist dieser Strauß besonders elegant und zeitlos. Für den Biedermeierstrauß eignen sich besonders Rosen, Anemonen oder Hortensien.


Der Zepterstrauß
Der Zepterstrauß besticht mit seiner besonderen Form. Die langen Stile der Blumen verleihen ihm besondere Eleganz, weshalb er vor allem zu schlichten Brautkleidern besonders zur Geltung kommt. Orchideen, Callas oder Rosen eignen sich für den Zepterstrauß.


Der Kaskadenstrauß
Der Kaskaden- oder Wasserfallstrauß ist der außergewöhnlichste der drei Sträuße. Er ist sehr auffällig und sollte daher unbedingt zum Kleid und zu den Accessoires passen. Lilien, Orchideen, Callas oder Rosen machen im Wasserfallstrauß eine gute Figur.


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Elisabeth Stampfer mag Kunst, Geschichte und Geschichten und noch lieber sie erzählen. Wenn sie nicht gerade auf der Suche nach neuen Stories ist, kocht sie gerne oder lädt in der Natur ihre Batterien auf.
